STADTMUSEUM WIL
Wyl und Wil Ein oft gestellte Frage ist, wieso und wann denn das aus alten Dokumenten bekannte „Wyl“ zu „Wil“ wurde. Herr Dr. Eugen Nyffenegger, der Projektleiter des „St. Galler Namenbuches: Die Siedlungsnamen des Kantons St. Gallen“, hat dazu folgende Erklärung: In ältere Urkunden heisst Ihre Stadt  796 in marcas nuncupantes in villa, qui dicitur Wila. Erst im ausgehenden Mittelalter  erscheint 1483 in oppidis Suartzenbach seu Wyle. Von da an findet  man Wil und Wyl. Die y-Schreibung ist in älteren Urkunden oft aus ij entstanden, das wurde meist transkribiert als ÿ. Doppelschreibung bedeutet oft Länge des Vokals. Das ist die typisch barocke Lust zu einem mächtigen  Wortgewand (mehr Schein als Sein wie eine Barockfassade). Die -y-Schreibung ist dann sehr häufig im 19. Jh, vgl. auch Kellers Seldwyla. Zu Beginn des 20. Jhs. gab es in unserem Raum aber noch eine weitere Mode, die Schreibung auf -weil, nach dem Muster der deutschen Ortsnamen (Rottweil, Rankweil). Das führte in der Schweiz zu einer ersten Schreibregelung des Bundesrates von 1902, der für alle -Wil- Orte auf der Schulwandkarte der Schweiz die Schreibung - wil, -wilen verlangte (TG Beiträge zur Vaterl. Gesch. 44 104, S.  115ff.).