STADTMUSEUM WIL
Hans Balthasar Gallati (1659 - 1734) Hans Balthasar Gallati wurde als Erstgeborener des bekannten Wiler Glasmalers Hans Caspar Gallati am 28. März 1659 getauft. Im Schweizerischen Landesmuseum sind zwei Rund- scheibchen (Dm. 16 cm)  als Arbeiten des HBG signierenden Sohnes nachgewiesen. Sie stammen beide aus dem Jahr 1697 und wurden dem Josef Berad Bosch, dem Verwalter der Johanniterkommende in Tobel, von den Gemeinden Tägersehen und Braunau verehrt. In der damals Mode gewordenen Grisaille-Manier hat der Wiler Glasmaler auf hellem Glas den Tellenschuß und die Eroberung von Sarnen und Rotzberg dargestellt. Der Sohn hat dabei, namentlich in der Art der Beschriftung und in der Orthographie, stark seinen Vater nachgeahmt; so schreibt er, wie jener, konsequent sh statt sch. Auffallend ist, daß keines der beiden Scheibchen das Wappen der Gemeinden aufweist. Eine weitere, allerdings unsignierte Arbeit des H. B. Gallati aus dem Jahr 1714 in Form eines sechseckigen Wappenscheibchens im Historischen Museum St. Gallen trägt die Stifterinschrift: „H. Ambt Schultheis Jo: Niclaus Kienber / ger pfruonden pfleger des Rahts / Zuo Wyl Fr = Wiberada / Wichin Sein / Ehegemahl / 1714". Ueber den Wappen steht der Spruch: „Le Contentement Surpasse la richesse". Die Schreibung Sh und die ganz eigenartige Form des F, genau wie auf den Rundscheiben von 1697 und wie beim Vater, erweist dieses späte Stück als eine Arbeit des H. B. Gallati. Den Quellen nach ist er vor 1734 gestorben. Im Totenbuch der Katholischen Kirchgemeinde Wil ist verzeichnet, dass Johann Balthasar Gallati am 23. März 1734 gestorben ist. (nach: Boesch, Paul; Die Wiler Glasmaler und ihr Werk, Wil 1949) Von Hans Balthasar Gallati ist bis heute noch keine Scheibe wieder nach Wil zurückgekehrt ....