STADTMUSEUM WIL
Die Bahnlinie Winterthur - Wil - Rorschach
Die st. gallisch-appenzellische Bahngesellschaft gelangte 1852 auch an die Politische Gemeinde Wil mit
dem Ansuchen, sich doch an der Bahnlinie Winterthur - Wil - Rorschach zu beteiligen. Das Gutachten
des Gemeinderates an die ausserordentliche Gemeindeversammlung von Sonntag, 18. April 1852
schloss mit folgender Begründung und den Anträgen:
" Dass die Erstellung einer Eisenbahn von Wyl über St. Gallen nach Rorschach zum Zwecke der
Unmöglichmachung einer ähnlichen Linie von Frauenfeld aus nach Romanshorn und zum Zwecke, den
Kantonen St. Gallen und Appenzell ihre bestehenden Verkehrs- Gewerbs - und Industrieverhältnisse zu
retten, gerade so gut für Wyl selbst eine Lebensfrage ist, als für die Kantone St. Gallen und Appenzell
überhaupt dass speziell die Erhaltung des gegenwärtigen Verkehrs von Wyl, die Erhaltung seines
Marktes, seiner Industrie, seiner Bevölkerung, seiner Verdienst- und Vermögensverhältnisse
entscheidend davon abhängt, ob dasselbe an der Verkehrslinie bleibe. ... …. “
Anträge:
A: Die Politische Gemeinde solle für Fr. 30'000.-- Aktien zu zeichnen
1. unter den Bedingungen: Höchstens 1000 Fuss von St. Peter sei der Bahnhof zu errichten
(vorgesehen war das Lerchenfeld im Wilen)
2. dass zwischen hier und Oberuzwil kein Stationsgebäude errichtet wird“.
Die Anträge wurde einstimmig angenommen. In der ausserordentlichen Bürgerversammlung der
Ortsgemeinde Wil am 18. April 1852 wurde im gleichen Wortlaut ein Gutachten angenommen, allerdings
zeichnete die Ortsgemeinde für Fr. 50‘000.—Aktien.
Am 14. Oktober 1855 fuhr der erste Eisenbahnzug in Wil ein. Am 24. März 1856 wurde die ganze Linie
festlich eröffnet.