STADTMUSEUM WIL
Der Schneckenbund Bronschhofen, Rossrüti und Trungen, wie viele andere Ortschaften zwischen Wil und Rorschach auch, gehörten zum Besitz des Klosters St. Gallen. Nach 1452 liessen die Äbte in fast dreissig Offnungen die Rechte des Klosters fixieren. Zum ersten Mal erhielten die meisten Gemeinden Verfassungen, in denen das st. gallische Recht niedergeschrieben wurde. Am 11. Dezember 1495 wurden auch die bis anhin selbständigen Höfe Trungen, Bronschhofen und Rossrüti mittels einer solchen Offnung zu einem einheitlichen Verwaltungsbezirk zusammengefasst. Sie regelte die Rechte und Pflichten zwischen der Abtei und diesen Höfen, definierte aber auch die Regeln für die innere Ordnung der Gemeinde. Später wurde das Trungen, Bronschhofen und Rossrüti umfassende Gebiet mit dem Namen "Schneckenbund" bezeichnet. Ob diese Bezeichnung tatsächlich als Schimpf- und Spottname für die sprichwörtliche Treue der Bronschhofer, respektive des ganzen Wiler Amtes zum Abt – Ulrich Rösch flüchtete während des Rorschacher Klosterbruchs mit seinem ganzen Konvent nach Wil – entstanden ist, lässt sich nicht belegen. 1804 wurde der Schneckenbund zur selbständigen Gemeinde erklärt. Für mehr als zehn Jahre lautete die Bezeichnung "Gemeinde Schneckenbund", erst 1817 erfolgte die Umbenennung in "Gemeinde Bronschhofen". An den Schneckenbund erinnert heute noch das Gemeindewappen, das eine goldene Ammonschnecke auf schwarzem Grund zeigt.